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Prälat Dr. Franz Müller, Caritasdirektor 1931-1937, Präsident des Deutschen Caritasverbands 1949-1951, Portraitfoto, ca. 1950. | © (Fotograf unbekannt, Archiv des DiCV München und Freising e.V., Fotosammlung)

Direktoren: 1932-1937

Dr. Franz Müller (1932-1937): Zeit der Bedrängnis

Die Zeit Prälat Dr. Franz Müllers als Direktor war zunächst geprägt von der großen Not der Wirtschaftskrise. Vor allem der in weiten Teilen verarmte Mittelstand benötigte weiterhin Unterstützung. Anfang der 1930er Jahre baute der Diözesan-Caritasverband Wohnungen für kinderreiche Familien und betrieb eine Stellenvermittlung für Arbeitslose. Mit der Machtergreifung und der Etablierung der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) begann eine schwere Zeit des Bemühens, noch eine gewisse Selbständigkeit zu bewahren und Restriktionen zu entgehen. Prälat Dr. Franz Müller konnte nicht verhindern, dass Steuerlasten und NS-Zwangsmaßnahmen den Diözesan-Caritasverband in finanzielle und ethische Bedrängnis brachten. Viele Einrichtungen wurden zwangsweise der NSV angegliedert, manche mussten geschlossen werden. Zudem mussten die großen Straßensammlungen nach Jahren der Störung 1936 eingestellt werden. Kirchensammlungen glichen dies nur zum Teil aus. Das Versorgungsnetz der Pfarrcaritas wurde in dieser Zeit immer wichtiger.

Ein Highlight der Öffentlichkeitsarbeit war der von Prälat Müller initiierte und von Schriftleiter Michael Gasteiger 1936 produzierte Film "Tuet Gutes Allen", der durch die Pfarreien tourte und für die Arbeit der Caritas warb.

Anfang des Jahres 1938 wechselte Direktor Dr. Müller an das Deutsche Caritasinstitut für Gesundheitsfürsorge. 1949-1951 stand er dem Deutschen Caritasverband vor.