Pflege im Alter mit dem Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V.

Pflege und Betreuung ist ein wichtiger Teilbereich aus dem Handlungsfeld „Leben im Alter“ des Diözesan-Caritasverbands.^[1] Traditionell wurden Pflegetätigkeiten im Bereich der kirchlichen Wohlfahrt von Ordensschwestern durchgeführt. Fehlender Nachwuchs bei den Orden führte dazu, dass es in den 1970er Jahren erstmals zu einem Fachkräftemangel in der Altenpflege kam. Die deutsche Bevölkerung wurde immer älter und die Ordensschwestern konnten die steigende Nachfrage nach Pflegepersonal allein nicht mehr bewältigen. Es mussten neue Organisationsformen für die spezifischen Probleme der älteren und kranken Menschen gefunden werden. Die Antwort des Diözesan-Caritasverbands war damals die Sozialstation – eine Bündelung von Fachkräften für einen überschaubaren Raum, meist in einem Dekanat oder Landkreis. 1973 entstand in Ottobrunn die erste Caritas-Sozialstation für ambulante Kranken-, Alten- und Familienpflege. Im Jahr darauf folgten weitere Sozialstationen in Au-Haidhausen, in Neuperlach sowie in Dachau. Der Ausbau der Sozialstationen fand bis in die 1980er Jahre fast flächendeckend statt.^[2] 1987 und 1990 entstanden die ersten Kurzzeitpflegeeinrichtungen des Diözesan-Caritasverbands in Oberschleißheim und in Dachau. Um den Fachkräftemangel grundlegend zu bekämpfen, brauchte es damals wie heute gut ausgebildeten Nachwuchs. Daher richtete der Diözesan-Caritasverband Fachschulen für Altenpflege ein. Die erste eröffnete 1982 in Landshut. Eine weitere, die Fachschule für Heilerziehungspflege und Altenpflege in Attl zog 1993 nach Altenhohenau um. In München-Obermenzing eröffnete der Diözesan-Caritasverband 1998 eine Fachschule für Altenpflege in Baldham. Trotzdem warnte der Verband auch im neuen Jahrtausend vor dem bevorstehenden Pflegenotstand. Im Jahr 2000 mussten, aufgrund des Personalmangels in manchen Altenheimen Aufnahmestopps erlassen werden.^[3] Um dem stetig wachsenden Defizit an Pflegefachkräften entgegenzuwirken, griff der Diözesan-Caritasverband auf Personal auf dem Ausland zurück.^[4] Trotzdem blieb es schwierig, die gesetzlich vorgeschriebene Fachkraftquote in den Altenheimen zu erreichen. Um eine Qualitätsverbesserung in Pflege und sozialer Begleitung weiterhin zu gewährleisten, wurde 2014 der Pflegeschlüssel in allen Caritas-Altenheimen erhöht.^[5] Zum einen sollte so die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner gesteigert werden, zum anderen eine Entlastung des Personals erfolgen. Im Rahmen des Pflegestärkungsgesetzes wurde die Tages- und Nachtpflege ausgebaut.

Mit dem Jahr 2020 und der auch in Deutschland einsetzenden Covid-19 Pandemie sah sich der DiCV München und Freising vor allem im Bereich der Altenhilfe vielen Herausforderungen und Risiken ausgesetzt. Auch die vom DiCV verwalteten Altenheime mussten sich fast täglich auf neue Verordnungen und Umstände einstellen. Zwischen Hygienekonzepten, Besuchsverboten, Testpflicht und Impfungen wurden die Mitarbeitenden der Einrichtungen stark gefordert.^[6] Das langanhaltenden Kontaktverbot zu älteren Menschen setzte vor allem den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Angehörigen stark zu.^[7]

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